Pfäffiker Lälli

Die schwarze Teufelsmaske aus Holz mit Hörnern und rotem Kamm, roter Augenumrandung, Furcht einflössenden Zähnen und breiter roter Stoffzunge («Lälle») gehörte einst zur Fasnacht in Pfeffikon / LU, ist dort aber heute nicht mehr bekannt.
Michel Schaffhuser vom Berghof in Pfeffikon (1877-1948) konnte sich noch daran erinnern und hat Dr. Edmund Müller-Dolder einige Anekdoten erzählt, die dieser schriftlich festgehalten hat.

Mit der Teufelsmaske wurde zur Fasnachtszeit oft Unfug getrieben auf dem Friedhof. Der «Friedhofteufel» tauchte plötzlich zwischen den Gräbern auf und erschreckte Kinder und Erwachsene. Die mutigsten reizten ihn und riefen: «Teufel, komm herunter!» Andere getrauten sich nicht mehr, in die Kirche zu gehen, sodass der Pfarrer schliesslich durch ein Verbot dem wilden Treiben ein Ende setzte.

Übers Jahr wurde die Maske zunächst im Haus Villiger aufbewahrt, nach dem Fabrikbau dann in der alten Post. Als dort 1891 wegen eines Blitzschlags ein Brand ausbrach, konnte sie zum Glück gerettet werden. Von da an war der Pföffiker-Lölli beim Kreuzwirt untergebracht. In dessen Estrich fand sie der Dachdecker Stoll Jahrzehnte spöter unter den Balken und verkaufte sie für 30 Franken an Edmund Müller-Dolder.

Pfäffiker Lälli